Kritik des Wirtschaftsministers: Habeck behauptet, dass die "Letzte Generation" dem Klimaschutz schadet

von Denny Peletier

Der Bundeswirtschaftsminister, Robert Habeck, betrachtet die Aktivitäten der Gruppe "Letzte Generation" kritisch. Er ist der Ansicht, dass die Aktivisten dem Klimaschutz eher schaden als nützen.

Nach Habecks Auffassung beeinträchtigen die Klebeaktionen der Gruppe "Letzte Generation" die Bemühungen um den Klimaschutz. Während des Evangelischen Kirchentags in Nürnberg äußerte sich der Grünen-Politiker besorgt: "Dieser Ansatz erschwert die Schaffung einer Mehrheit für den Klimaschutz. Er trägt nicht zur Lösung der Klimaproblematik bei." Habeck warnte auch davor, den Klimaschutz über alles andere zu stellen und fragte rhetorisch: "Wohin würde uns das führen?"

Habeck wies darauf hin, dass auch der Kirchentag Energie verbraucht habe, sei es für Leinwände, Beleuchtung oder die Anreise der zahlreichen Besucher. Doch wäre es sinnvoller gewesen, den Kirchentag gar nicht erst stattfinden zu lassen? "Die Schuldfrage führt letztendlich dazu, dass man handlungsunfähig wird und auch nicht mehr vernünftig denken kann." Habeck bezeichnete die Aktionen der "Letzten Generation" als unspezifisch, da sie alle betreffen und somit "im Grunde niemandem" wirklich schaden. Stattdessen würden die Menschen nur wütend und verärgert werden.

Der Minister betonte, dass es sinnlos sei zu fragen, ob er seine vier Söhne nicht hätte bekommen sollen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die zentrale Frage müsse lauten: "Wie können wir unter den Bedingungen einer funktionierenden Gesellschaft Klimaneutralität erreichen?"

Habeck hob hervor, wie wichtig es sei, möglichst viele Menschen auf dem Weg zu einem besseren Klimaschutz mitzunehmen. Wenn die Politik aufhöre, die Menschen anzusprechen und einzubeziehen, und keine Mehrheiten schaffe, öffne dies Tür und Tor für Populismus.

In diesem Zusammenhang gab Habeck zu, dass es in der Debatte um sein kontroverses Heizungsgesetz Kommunikationsmängel gegeben habe. Er räumte ein, dass sein Ansatz anfangs nicht ausreichend verstanden wurde. Jedoch sei man nun wieder auf einem Weg, der auf Lösungsorientierung abziele. Habeck betonte erneut, dass dieses Gesetz von entscheidender Bedeutung sei.

Carla Hinrichs, die Sprecherin der "Letzten Generation", widersprach Habecks Kritik während einer Podiumsdiskussion: "Seit wann bewertet die Regierung den Protest gegen sich selbst als richtig oder falsch?" Sie kritisierte die Regierungen der letzten 40 Jahre dafür, dass sie nicht genug unternommen hätten, um den Klimawandel abzuwenden. Sie habe kein Vertrauen, dass die aktuelle Regierung dies "in diesem System" erreichen könne.

Kurz vor der Diskussion hatten Mitglieder der "Letzten Generation" sich vor dem Nürnberger Hauptbahnhof auf der Straße festgeklebt. Ein Polizeisprecher berichtete, dass an einigen Stellen der Asphalt um die acht Aktivisten herum entfernt werden musste. Die Klimaschutzgruppe kommentierte diese Aktion auf Twitter mit den Worten: "Nein und Amen."

 

Quellen: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Robert_Habeck_%2843133722790%29_%28cropped%29.jpg

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/habeck-letzte-generation-kritik-100.html

 

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